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Das Kaiserkreuz

600. Jahrestag des Überfalls auf Herzog Friedrich von Braunschweig in Kleinenglis

alte Ansicht Kaiserkreuz"Das Kaiserkreuz"

Wie kaum ein anderes deutsches Land war Hessen Schauplatz für Ereignisse, die eigentlich nicht mehr allein der Landesgeschichte zugeordnet werden können, sondern vielmehr zur Geschichte des Deutschen Reiches gehören. In einem solchen Rahmen müssen wir auch das Ereignis des Überfalles auf den Herzog von Braunschweig sehen:

Die Reichsfürsten waren seinerzeit nicht mehr mit der schwachen Regierungsleistung des deutschen Königs und römischen Kaisers Wenzel (1378 - 1400) einverstanden. Man berief daher einen Reichstag noch Frankfurt/Main ein und erklärte am 22. Mai 1400 König Wenzel für abgesetzt. Als dessen Nachfolger schlug Kurfürst Rudolf von Sachsen, den Herzog Friedrich von Braunschweig und Lüneburg vor. Als ein Gegenkandidat wurde daraufhin durch den Mainzer Erzbischof Johannes II., Herzog Ruprecht von der Pfalz in's Spiel gebracht. Nachdem zunächst über diese beiden Vorschläge keine Einigung erzielt werden konnte und Ruprecht von der Pfalz die wohl besseren Wahlaussichten hatte, zog es Friedrich von Braunschweig vor, mit seinem Gefolge Frankfurt zu verlassen.

alte Ansicht KaiserkreuzDiese Reisegruppe, der noch Friedrichs Bruder Bernhard von Braunschweig, Kurfürst Rudolf von Sachsen sowie die Grafen von Schwarzburg und Barby, der Bischof von Verden und weitere angehörten, erreichte am Pfingstsonnabend, dem 5. Juni, Kleinenglis. Hier wurde sie von etwa 200 Bewaffneten unter der Führung des Landgrafen Heinrich VI. von Waldeck sowie den Rittern Kunzmann von Falkenberg, Friedrich von Hertingshausen und Werner von Hanstein hinterlistig überfallen und der Herzog von Braunschweig kam zu Tode.

alte Ansicht KaiserkreuzAn der Stelle des Überfalles wurde später ein Sandsteinkreuz zur Erinnerung an diese Tat errichtet, dessen Querbalken mit vier Reihen gotischer Minuskeln beschriftet ist. Eine genaue Entzifferung ist bislang nicht möglich gewesen, es liegen unterschiedliche Deutungen vor. Mittlerweile, 600 Jahre später, hat der Zahn der Zeit im Feld der Schriftzeichen weitere Zerstörungen aufkommen lassen, wodurch die genaue Übersetzung wohl ein ewiges Geheimnis bleiben wird.

Hans Bickell
aus dem Programm zum Jubiläumsjahr 2000 der Stadt Borken

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